Computergesteuerte Bonitätsprüfung diskriminiert Kunden

Wußten Sie schon, dass eine schlechte Nachbarschaft oder ein kürzlicher Umzug Ihre Bonität belasten kann? Vielen Kunden ist garnicht bewußt, daß ihre Bonität schon längst nicht durch den erfahrenen Bankberater bewertet wird, sondern von einem Computerprogramm.

In der Regel interessiert sich ein Kreditvermittler oder Bankberater für so ziemlich alles: Einkommen, Konten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge, Miete, Auto-Raten, Kredite... eben alles was irgendwie mit Geld zu tun hat. Bis hin zum Zeitwert von Autos und Möbeln.

Die Kunden haben meist für diese Durchleuchtung der finanziellen Situtation Verständnis. Denn schließlich wollen sie ihre Bank gnädig stimmen und hoffen auf einen Kredit.

Vielen Kunden ist dabei aber nicht bewußt, daß alle diese Faktoren schon längst nicht durch den erfahrenen Bankberater bewertet werden, sondern von einem Computerprogramm. Eigentlich ist die Idee eines objektiv bewertenden Computers ja gar nicht so schlecht, denn so haben ja alle Kreditsteller die gleichen Chancen! Leider sieht die Realität anders aus.

Der Teufel steckt im Detail: in den Informationen und Daten, die in die Berechnung des Scoring-Wertes einfließen. Denn bei denen geht es längst nicht nur um die Zahlungsmoral und Fähigkeit. Hätten Sie gedacht, daß Ihr Scoring-Wert auch vom Wohnviertel abhängt? Wir haben ein paar der sinnlosen Faktoren für Sie gesammelt:

Diskriminierende Faktoren:

• Dem Scoring-Unternehmen gefällt das Wohnviertel nicht
• Wie lange ist der letzte Wohnungswechsel her?
• Wie verschuldet sind Ihre Nachbarn?
• Was sagen Kundenkarten von Kaufhäusern und Tankstellen über das Kaufverhalten?
• In welcher Branche arbeiten Sie?
• Wann haben Sie zuletzt Ihre Arbeitsstelle gewechselt?
• Wie hoch ist die Arbeitslosenquote in Ihrer Stadt?
• Wie alt sind Sie?
• Welche Versicherungen haben Sie abgeschlossen?